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Clubwear im Wandel der Zeit

Clubwear“ („Clubkleidung“) ist ein Begriff, der im Zuge der Disco-Welle in den 1970er-Jahren Eingang in die deutsche Sprache fand. Zu dieser Zeit war das Modeverständnis ein gänzlich anderes als heute: Wer etwas auf sich hielt, trug Hosen mit Schlag. Bei den Männern verschwanden die Schuhe fast vollständig unter den Hosenbeinen. Auch Frauen trugen gerne Schlaghosen – vorzugsweise in knalligen Farben und mit augenfälligen Mustern.

Zu Beginn der 70er-Jahre wurde die Hotpants, die bis heute eines der meistgekauften Kleidungsstücke im Bereich der Clubwear ist, in den Ländern des Westens populär. Die Erscheinungsformen waren äusserst vielfältig und reichten von der einfarbigen Pants bis zu Stücken mit Blumenmustern. Ebenfalls sehr beliebt waren in den 70er-Jahren schimmernde Paillettenhosen und natürlich der Jumpsuit, das bevorzugte Bühnenoutfit des späten Elvis Presley.

Bei der Damen-Oberbekleidung galt in den 70ern das Motto „je auffälliger, desto besser“. Ausgefallen und schrill musste es sein: Regenbogenfarben waren ebenso „hip“ wie psychedelische Muster. Manche Disco-Gängerinnen wählten den entgegengesetzten Weg und trugen einfarbige Oberteile, die unter der Club-Beleuchtung glänzten. Clubwear mit Rüschen, heute eher verpönt, galt in den 70ern als der letzte Schrei und wurde nicht nur von Frauen, sondern auch von Männern gerne und häufig getragen.

Die 80er- und 90er-Jahre

Mit dem Aufkommen von Eurodisco und Techno in den 80er-Jahren fand im Bereich der Clubwear ein Paradigmenwechsel statt. Der Glamour der 70er war weitgehend verschwunden – stattdessen prägten bei den Frauen Lackhosen und Petticoat-Röcke das Bild. Sehr beliebt waren Leopardenmuster und farblich abgesetzte Bündchen. Dazu trug man aufwendige Föhnfrisuren mit roten oder orangefarbenen Strähnchen. Bei den Männern avancierte das T-Shirt zum wichtigsten Clubwear-Accessoire. Neben Rundhals-Shirts waren in dieser Zeit auch ärmellose Muskel-Shirts en vogue. Die meisten Clubgänger trugen dazu Sneakers von angesagten Marken.

In den 90ern kamen weibliche Discobesucher um ein Kleidungsstück nicht herum: die Rede ist von der Leggings, die schon damals in unzähligen Farben und Stoffen erhältlich war. Populär waren ausserdem Bodys (kombiniert mit passenden Gürteln) und lange T-Shirts mit Fotodruck. Gegen Ende des Jahrzehnts kam der Girlie-Look auf, der sich im Wesentlichen durch bauchfreie Oberteile und unterwäscheartige Kleider mit viel Bewegungsfreiheit auszeichnete. Beliebt waren auch Drucke mit Peace-Symbolen und Smileys. Männer trugen häufig kleinkarierte Hemden und dicke Sneakers mit gigantischen Plateau-Sohlen.

Die 2000er- und 2010er-Jahre

In den 2000er-Jahren erfuhr die Clubwear erneut bedeutende Veränderungen. Der für die 90er typische „Nicht-Stil“ war Vergangenheit: Anstatt Wert darauf zu legen, möglichst nicht „cool“ auszusehen, griff man wieder tief in die Kleiderkiste. Die sogenannte Gogo-Wear, die über lange Zeit Tänzerinnen in Erotik-Clubs vorbehalten war, wurde zum gefragten Kleidungsstil. Auch Latex-Clubwear erfreute sich in den 2000ern eines grossen Zuspruchs.

Die aktuelle Clubwear-Mode wird im Bereich der Damen von sogenannten Cut-Out-Kleidern geprägt, die die Vorteile von verschiedenen anderen Kleidertypen miteinander verbinden: Sie machen eine schlanke Taille, sind bequem zu tragen und lassen tief blicken. Auch Neckholder- und Minikleider finden momentan reissenden Absatz. Sehr angesagt sind auch Kleider mit seitlicher Schnürung, die zum Teil sogar bei formelleren Anlässen getragen werden können.

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